Antioxidantien sind Substanzen, die Zellschäden durch instabile Moleküle verhindern oder verlangsamen. Diese Moleküle kommen sowohl natürlich im Körper vor als auch in vielen Lebensmitteln. Ihre Hauptfunktion ist der Schutz der Zellen vor oxidativem Stress, der durch ein Ungleichgewicht im Körper entsteht.
Die Aufnahme von Antioxidantien über die Nahrung unterstützt die körpereigenen Abwehrmechanismen. Sie wirken, indem sie schädliche Moleküle neutralisieren und so das Risiko von Zellschäden verringern.
Das Konzept des oxidativen Stresses
Oxidativer Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper. Freie Radikale sind instabile Moleküle, denen ein Elektron fehlt, was sie hochreaktiv macht. Sie entstehen auf natürliche Weise bei Stoffwechselprozessen, und obwohl sie in geringen Mengen für die Immunabwehr notwendig sind, kann ein Überschuss schädlich sein.
Externe Faktoren können die Produktion freier Radikale erheblich steigern. Dazu gehören:
- Umweltverschmutzung
- UV-Strahlung durch übermäßige Sonneneinstrahlung
- Zigarettenrauch
- Eine unausgewogene Ernährung
Dieser Zustand führt zu Zellschäden, da die instabilen Moleküle versuchen, Elektronen von gesunden Zellen zu stehlen. Die Schäden können Lipide, Proteine und sogar die DNA betreffen, und der Zustand wird mit einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Wie Antioxidantien Bedrohungen neutralisieren
Antioxidantien wirken als Schutzschild gegen die von freien Radikalen ausgehende Gefahr. Ihre primäre Funktion besteht darin, diese instabilen Moleküle zu neutralisieren, bevor sie Zellschäden verursachen können. Dies geschieht hauptsächlich durch die Abgabe eines Elektrons an ein freies Radikal, wodurch es stabilisiert und daran gehindert wird, Elektronen von Zellstrukturen zu entreißen.
Nach der Abgabe eines Elektrons werden Antioxidantien nicht selbst zu gefährlichen Radikalen. Sie können entweder in ihrer stabilen Form verbleiben oder werden durch andere körpereigene Mechanismen regeneriert. Dieser Vorgang unterbricht die Kettenreaktion der Radikalbildung.
Es gibt verschiedene Arten von Antioxidantien. Einige sind wasserlöslich (hydrophil) und wirken im Zellplasma und im Blut, während andere fettlöslich (hydrophob) sind und die Zellmembranen schützen. Manche Antioxidantien können auch die Aktivität körpereigener antioxidativer Enzyme steigern und so die Abwehrkräfte indirekt stärken.
Haupttypen und Nahrungsquellen von Antioxidantien
Eine wichtige Gruppe sind die Vitamine, insbesondere Vitamin C und Vitamin E. Vitamin C, das in Zitrusfrüchten, Erdbeeren, Paprika und Brokkoli vorkommt, ist ein wasserlösliches Antioxidans. Vitamin E ist fettlöslich und schützt Zellmembranen; es findet sich in Nüssen, Samen und Pflanzenölen.
Carotinoide sind eine weitere Klasse von Antioxidantien, die für die leuchtenden Farben vieler Obst- und Gemüsesorten verantwortlich sind. Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, ist in Karotten und Süßkartoffeln enthalten. Lycopin, das Tomaten ihre rote Farbe verleiht, und Lutein, das in Blattgemüse wie Grünkohl und Spinat vorkommt, sind ebenfalls starke Antioxidantien, die zum Schutz der Zellen beitragen.
Mineralstoffe wie Selen, Zink und Mangan sind zwar keine Antioxidantien im eigentlichen Sinne, aber sie sind wesentliche Bestandteile antioxidativer Enzyme. Selen ist Teil der Glutathionperoxidase, die freie Radikale abbaut. Es ist in Paranüssen, Meeresfrüchten und Fleisch enthalten. Polyphenole, eine große Gruppe von Phytochemikalien, umfassen Flavonoide aus Beeren und Tee sowie Resveratrol aus Trauben. Der Körper produziert auch eigene Antioxidantien wie Glutathion und Coenzym Q10.
Faktoren, die den Antioxidantienbedarf und das Gleichgewicht beeinflussen
Der individuelle Bedarf an Antioxidantien und das Gleichgewicht zwischen Oxidantien und Antioxidantien werden von einer Reihe von Faktoren beeinflusst. Lebensstilentscheidungen spielen eine wesentliche Rolle. Eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln und arm an frischem Obst und Gemüse ist, kann zu einem Mangel an antioxidativen Nährstoffen führen. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen die Produktion freier Radikale erheblich und belasten die antioxidativen Abwehrsysteme des Körpers.
Auch Umwelteinflüsse wirken sich auf den Antioxidantienstatus aus. Die Exposition gegenüber Luftverschmutzung und ultravioletter (UV) Strahlung der Sonne führt zu einer erhöhten Bildung von freien Radikalen, was den Bedarf an Antioxidantien steigert. Regelmäßige, moderate körperliche Aktivität kann die körpereigenen antioxidativen Abwehrkräfte stärken, während extremes Training vorübergehend den oxidativen Stress erhöhen kann.
Das Alter und der physiologische Zustand einer Person können den Antioxidantienbedarf ebenfalls verändern. Mit zunehmendem Alter kann die körpereigene Produktion von Antioxidantien wie Glutathion abnehmen, während die Belastung durch freie Radikale zunimmt.