Pflanzzelte: Auswahl, Aufbau und Betrieb erklärt

Pflanzzelte, auch als Growboxen bekannt, sind geschlossene Systeme, die eine kontrollierte Umgebung für den ganzjährigen Anbau von Pflanzen in Innenräumen schaffen. Sie ermöglichen es Gärtnern, externe Wetterschwankungen zu umgehen und präzise Bedingungen für Licht, Temperatur und Feuchtigkeit zu schaffen. Dies ist besonders nützlich für den Anbau von exotischen Pflanzen, empfindlichen Kräutern oder Gemüse außerhalb der Saison, da alle Wachstumsparameter in der Hand des Anwenders liegen.

Die Mechanik von Pflanzzelten verstehen

Das Fundament eines Pflanzzeltes bildet ein stabiler Rahmen aus Metallrohren, der die nötige Stabilität bietet, um schwere Ausrüstung wie Lampen und Lüfter zu tragen. Dieser Rahmen wird von einer dicken, lichtundurchlässigen Außenhülle aus robustem Stoff, wie beispielsweise Oxford-Gewebe, umschlossen. Diese Hülle verhindert, dass Außenlicht eindringt und das interne Licht entweicht.

Das Innere der Zelthülle ist mit einem hochreflektierenden Material, meist silbernem Mylar, ausgekleidet. Diese Beschichtung hat die Aufgabe, das von den Pflanzenlampen abgegebene Licht zu streuen und zurück auf die Pflanzen zu werfen, wodurch die Lichteffizienz maximiert wird. Lichtdichte Reißverschlüsse sind ein weiteres Merkmal, das die Versiegelung des Zeltes gewährleistet und Lichtlecks verhindert, die den Lichtzyklus der Pflanzen stören könnten.

Für die notwendige Luftzirkulation und den Anschluss von Geräten verfügt das Zelt über verschiedene anpassbare Öffnungen, sogenannte Ports. Diese ermöglichen die Durchführung von Kabeln für Lampen und Ventilatoren sowie die Installation von Lüftungskanälen. Durch diese Konstruktion wird ein geschlossener Raum geschaffen, der eine präzise Steuerung der Umgebungsbedingungen ermöglicht und gleichzeitig unerwünschte Gerüche durch den Einsatz von Filtersystemen eindämmt.

Das richtige Pflanzzelt auswählen

Die Auswahl des passenden Pflanzzeltes hängt von mehreren Faktoren ab. Zuerst muss der verfügbare Platz genau ausgemessen werden, um sicherzustellen, dass das Zelt nicht nur passt, sondern auch genügend Raum für die Handhabung und Wartung bleibt. Die Größe des Zeltes, sowohl die Grundfläche als auch die Höhe, sollte auf die Anzahl und die Wuchshöhe der Pflanzen abgestimmt sein.

Die Materialqualität ist ein wichtiger Aspekt. Eine höhere Gewebedichte, oft in Denier (D) angegeben (z. B. 600D), deutet auf eine größere Haltbarkeit und bessere Lichtdichtigkeit hin. Stabile Stangen und Eckverbinder aus Metall sind denen aus Kunststoff vorzuziehen, da sie mehr Gewicht tragen können und eine längere Lebensdauer versprechen. Auch die Qualität der Reißverschlüsse spielt eine Rolle für die Langlebigkeit und die Fähigkeit des Zeltes, das Licht vollständig einzuschließen.

Zusätzliche Merkmale können den Anbaukomfort erheblich verbessern. Sichtfenster ermöglichen eine schnelle Kontrolle der Pflanzen, ohne das Zelt öffnen und das interne Klima stören zu müssen. Mehrere und gut platzierte Öffnungen für Kabel und Lüftungsschläuche bieten mehr Flexibilität bei der Einrichtung der Ausrüstung. Eine wasserdichte Bodeneinlage oder ein Auffangtablett schützt den Boden vor verschüttetem Wasser und erleichtert die Reinigung.

Essenzielle Einrichtung des Pflanzzeltes

Der Aufbau eines Pflanzzeltes beginnt mit dem Zusammenbau des Rahmens aus steckbaren Metallstangen. Sobald der Rahmen steht, wird die Zelthülle darüber gezogen und mit Reißverschlüssen verschlossen. Der nächste Schritt ist die Installation des Beleuchtungssystems, bei dem Lampen wie LEDs oder Natriumdampflampen (NDL) an den oberen Querstangen befestigt werden. Höhenverstellbare Aufhängungen sind hierbei praktisch, um den Abstand der Lichtquelle an das Wachstum der Pflanzen anzupassen.

Anschließend wird das Belüftungssystem eingerichtet, das für den Luftaustausch und die Geruchskontrolle sorgt. Ein Abluftventilator wird an einer der oberen Öffnungen des Zeltes montiert, um warme, verbrauchte Luft abzusaugen. Oft wird dieser mit einem Aktivkohlefilter verbunden, der unerwünschte Gerüche neutralisiert, bevor die Luft aus dem Zelt geleitet wird. Für die Zufuhr von Frischluft kann eine passive Öffnung im unteren Bereich des Zeltes oder ein zusätzlicher Zuluftventilator genutzt werden.

Die Verbindung der Komponenten erfolgt durch flexible Lüftungsschläuche. Abschließend werden Zeitschaltuhren für die Steuerung der Beleuchtungs- und Belüftungszyklen installiert. Diese automatisieren den Betrieb und stellen sicher, dass die Pflanzen einen konsistenten Tag-Nacht-Rhythmus erhalten, der für ihre jeweilige Wachstumsphase, wie die vegetative Phase oder die Blütephase, passend ist.

Die Umgebung im Innengarten managen

Nach der Einrichtung ist die kontinuierliche Steuerung des Klimas im Pflanzzelt für ein gesundes Pflanzenwachstum wichtig. Die Temperatur muss im optimalen Bereich gehalten werden, der je nach Pflanzenart und Wachstumsphase variiert. Beispielsweise liegt die ideale Temperatur während der Wachstumsphase zwischen 22 und 28 °C bei eingeschalteter Beleuchtung. Ein digitales Thermo-Hygrometer ist ein nützliches Werkzeug, um sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten.

Die Luftfeuchtigkeit ist ein weiterer Parameter, der aktiv gemanagt werden muss. Zu hohe Feuchtigkeit kann das Risiko von Schimmelbildung erhöhen, während zu niedrige Werte die Pflanzen austrocknen können. In der frühen Wachstumsphase ist eine höhere Luftfeuchtigkeit von etwa 40-70 % vorteilhaft, während sie in der Blütephase auf 40-50 % gesenkt werden sollte. Bei Bedarf können Luftbefeuchter oder Entfeuchter eingesetzt werden, um die Werte anzupassen.

Eine gute Luftzirkulation innerhalb des Zeltes ist ebenfalls wichtig. Kleine Umluftventilatoren sorgen dafür, dass die Luft gleichmäßig verteilt wird, verhindern die Bildung von Hitzestaus unter den Lampen und stärken die Stängel der Pflanzen.

What Type of Soil Is Best for Farming?

Reishi for Sleep: How This Mushroom May Improve Rest

What Are the Main Nitrogen Sources for Plants?