Gerstenkorn am Auge: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Gerstenkorn, im medizinischen Fachjargon als Hordeolum bekannt, ist eine häufige, meist harmlose Schwellung am Augenlid. Es handelt sich um eine akute, bakterielle Entzündung einer Drüse im Lidbereich, die unangenehm sein kann. Es betrifft Menschen jeden Alters und bildet sich in der Regel ohne größere Komplikationen zurück.

Was ist ein Gerstenkorn?

Ein Gerstenkorn präsentiert sich typischerweise als eine gerötete, schmerzhafte Schwellung am oberen oder unteren Augenlid. Es ähnelt oft einem kleinen Pickel und entsteht durch eine Infektion einer Öl- oder Schweißdrüse am Augenlid. Die Schwellung kann druckempfindlich sein und manchmal einen gelblichen Eiterpunkt in der Mitte aufweisen.

Es gibt zwei Hauptformen: das äußere Gerstenkorn (Hordeolum externum) und das innere Gerstenkorn (Hordeolum internum). Ein äußeres Gerstenkorn betrifft die Zeis- oder Moll-Drüsen am Wimpernansatz und ist am Lidrand sichtbar. Das innere Gerstenkorn entsteht durch eine Entzündung der Meibom-Drüsen, die tiefer im Augenlid liegen, und kann von außen weniger offensichtlich sein, aber oft schmerzhafter wirken.

Häufige Ursachen und Risikofaktoren

Die primäre Ursache für ein Gerstenkorn ist eine bakterielle Infektion, zumeist durch Staphylococcus aureus. Diese Bakterien, die natürlicherweise auf der Haut vorkommen, können in die Drüsen der Augenlider eindringen und dort eine Entzündung auslösen. Eine solche Infektion wird begünstigt, wenn die Ausführungsgänge der Drüsen verstopft sind.

Mangelnde Hygiene spielt eine Rolle bei der Entstehung von Gerstenkörnern. Dazu gehören das Reiben der Augen mit unsauberen Händen, unzureichendes Entfernen von Augen-Make-up oder die Verwendung abgelaufener Kosmetika. Kontaktlinsenträger sind anfälliger, wenn die Linsen nicht korrekt gereinigt oder gewechselt werden. Zudem können bestimmte Hauterkrankungen wie Rosazea oder Blepharitis sowie ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch Diabetes mellitus oder Stress, die Anfälligkeit für Gerstenkörner steigern.

Erkennen der Symptome

Ein Gerstenkorn kündigt sich oft mit einem Gefühl von Spannung oder leichtem Juckreiz am Augenlid an. Kurz darauf entwickelt sich eine lokalisierte Rötung und eine schmerzhafte Schwellung. Die betroffene Stelle ist empfindlich auf Druck und kann sich warm anfühlen.

Im weiteren Verlauf bildet sich häufig ein kleiner, schmerzhafter Knoten oder eine Pustel am Augenlid. Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind vermehrter Tränenfluss, eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und das unangenehme Gefühl, als ob sich ein Fremdkörper im Auge befindet. Bei einem äußeren Gerstenkorn ist der Eiterpunkt oft deutlich sichtbar, während er bei einem inneren Gerstenkorn verdeckter liegen kann.

Effektive Strategien zur häuslichen Pflege

Die Behandlung eines Gerstenkorns beginnt meist mit einfachen Hausmitteln, da es sich oft selbstständig zurückbildet. Die regelmäßige Anwendung warmer Kompressen ist dabei das wichtigste Mittel. Eine saubere, in warmem (nicht heißem) Wasser getränkte und gut ausgewrungene Kompresse sollte für fünf bis zehn Minuten auf das geschlossene Auge gelegt werden. Dies fördert die Durchblutung und hilft, den Eiterkanal zu öffnen, wodurch der Eiter abfließen und die Heilung beschleunigt werden kann. Die Anwendung sollte mehrmals täglich wiederholt werden.

Es ist wichtig, niemals zu versuchen, ein Gerstenkorn auszudrücken oder selbst zu öffnen, da dies die Infektion verschlimmern oder zu weiteren Komplikationen führen kann. Sorgfältige Augenlidhygiene ist während der Heilungsphase entscheidend, einschließlich des sanften Reinigens der Augenlider. Es ist ratsam, während der Entzündung auf Augen-Make-up und Kontaktlinsen zu verzichten, um Reizungen und Bakterienausbreitung zu vermeiden. Die meisten Gerstenkörner heilen mit diesen Maßnahmen innerhalb weniger Tage bis zu zwei Wochen ab.

Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte

Obwohl ein Gerstenkorn oft von selbst abheilt, ist in bestimmten Situationen ein Arztbesuch ratsam:
Wenn sich das Gerstenkorn nach einigen Tagen häuslicher Pflege nicht bessert oder die Symptome sich verschlimmern.
Wenn Schwellung oder Rötung über das Augenlid hinaus auf andere Gesichtsbereiche übergreifen.
Wenn das Gerstenkorn Schmerzen verursacht, die das Sehvermögen beeinträchtigen.
Wenn Fieber und Schüttelfrost auftreten.
Bei wiederkehrenden oder mehreren Gerstenkörnern gleichzeitig, da dies auf eine zugrunde liegende Erkrankung wie Diabetes hinweisen kann.

In einigen Fällen kann der Arzt antibiotische Augensalben oder -tropfen verschreiben oder das Gerstenkorn unter sterilen Bedingungen öffnen, um den Eiter abzulassen.

Vorbeugung zukünftiger Gerstenkörner

Um Gerstenkörnern vorzubeugen, ist konsequente Hygiene der Augen und Hände wichtig:
Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich, besonders vor dem Berühren der Augen.
Reiben Sie die Augen nicht unnötig, um Bakterienübertragung zu vermeiden.
Entfernen Sie Augen-Make-up vollständig vor dem Schlafengehen.
Kontaktlinsenträger sollten Reinigungs- und Wechselzyklen strikt einhalten.
Stärken Sie Ihr Immunsystem durch ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung.
Bei chronischen Augenliderkrankungen wie Blepharitis ist eine gezielte Behandlung wichtig.

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